Zweite Wildwasserwoche an der Soca

Sommer, Sonne, über 30°C und türkis-blaues Wasser – die Soca in Slowenien. Nach einer Woche in den Tiroler Alpen auf der JEM, ging es die zweite Woche zur Soca in Slowenischen Alpen, schließlich bot sich der kleine Abstecher von knappen 200 Kilometern an.

Tag 1: Anfahrt sowie Aufbau des Camps

Entgegen dem etwas trüben Wetter in Österreich, dem vielem Regen (was nicht unbedingt schlecht war) und vielen Gewittern, waren die Temperaturen um die 30°C dann noch etwas ungewohnt und der Aufbau des Camps schweißtreibend.

Tag 2: Friedhofstrecke und Slalomstrecke

Der Kick-Off fand auf dem Klassiker – der Friedhofstrecke statt. Traumhafte Landschaft und kristallklares Wasser machen die Soca zum Kajakparadies Europas – und auch wildwassertechnisch bietet die Friedhofstrecke bei WW III (IV) einiges zu bieten. Zwar waren die Schwierigkeiten wegen des niedrigen Pegel bei knapp 14 Kubikmetern die Sekunde etwas geringer – aber dennoch fordern die vielen Felsen immer wieder Beachtung. Auch die eine oder andere wuchtigere Walze ist dabei. Nach der Friedhofstrecke folgte gleich auch die deutlich verblocktere Slalomstrecke. Die Slalomstrecke bietet bei WW III bis IV einen herrlichen und zugleich anspruchvollen Naturslalom zwischen großen Felsen – das alles in traumhafter Landschaft. Einige wuchtige Walzen und angespülte Steine erfordern gutes und sicheres Paddeln, denn wie überall an der Soca sind einige der Felsen ausgespült und unterhöhlt.

Tag 3: Abseilstrecke

Am dritten Tag stand der im wahrsten Sinne atemberaubenste Abschnitt – sowohl landschaftlich wie auch körperlich – der Soca auf dem Programm – die Abseilstrecke. Zwar müssen man sich nicht mehr wie der Name vermuten lässt abseilen, schweißtreibend ist der Abstieg mit über 100 Höhenmeter auf steilen Naturtreppen mit dem Kajak auf der Schulter und Paddel in der Hand aber dennoch. Ein Glück, dass man sich in der sogenannten blauen Lagune am Ende des Abschnitt in den Bach schmeißen und direkt abkühlen kann. Die Abseilstrecke startet dann aber direkt wuchtig und mit starker Verblockung zwischen unzähligen Felsen, zwischen denen die richtige Durchfahrt nicht immer gleich zu finden ist. Mit WW III bis WW IV ist dieser Teil auch der anspruchsvollster an der Soca – wenn man die große Schlucht mal heraus nimmt. Immer wieder gibt es große Felsen, wuchtige Abfälle und Walzen – alles in einer herrlichen Landschaft. Und am Ende wartet noch die Durchfahrt durch die Schlucht unter der Napoleonbrücke hindurch – ehe sich die Schlucht öffnet und Soca die letzten hundert Meter der Strecke nur noch leicht dahin plätschert.

Tag 4: Dritte Soca-Klamm und Hausstrecke

An Tag 4 stand etwas Erholungsprogramm an. Bei WW II auf der Hausstrecke, musste zuvor aber dann doch noch die 3te Soca-Klamm bei WW IV mitgenommen werden. Nach seichten ersten Metern, fällt die Soca dann ganz plötzlich durch einen wuchtigen Abfall in eine schmale Schlucht ab. Die Felswände links und recht und sind beeindrucken wie beengend zugleich.

Tag 5: Nochmal die Friedhofstrecke und Slalomstrecke

Nach heftigen Gewittern und Regenfällen in der Nacht und auch zu Beginn des Tages, wollten wir das extra bisschen Wasser nutzen und nochmal die Friedhofstrecke und Slalomstrecke bei etwas höherem Pegel befahren. Diesmal starteten wir jedoch gut zwei Kilometer zuvor und nahmen noch ein paar entspannte Meter mit.

Tag 6: Koritnica

Erneut gab es in der Nacht heftige Gewitter, Regenfälle und damit euch einen heftigen Sturm, der auch unsere Zeltlager etwas durchwirbelte. Nach der morgendlichen Aufräumaktion ging es am letzten Tag auf die Koritnica – gewissermaßen dem Hausbach des Camps der direkt am Camp entlangfließt und auch dort in die Soca mündet. Der Pegel war nun deutlich gestiegen und eine Befahrung gut möglich. Ein mystische Stimmung machte sich breit, da kalte Wasser starke Nebenfelder um den Bach erzeugte. Direkt zu Anfang ging es durch eine enge Schlucht und anschließend durch immer wieder stark verblockte Felsenfelder.

Und dann ging es auch schon wieder heim – nach zwei schönen Wochen in Österreich und Slowenien. Wenn es etwas zu kritisieren gab: die zwei Autopannen hätte es nicht gebraucht -.- Auf die Wildwasserwochen 2024 – wir sehen uns!